Scheinwerferhersteller Hella erwartet weiter schwache Autokonjunktur
Umsatz und Gewinn sind eingebrochen
Der Automobilzulieferer Hella aus Lippstadt rechnet wegen der anhaltenden Halbleiterkrise und des Ukraine-Kriegs mit einer anhaltend schwachen Nachfrage der Autoindustrie. "Wir gehen für das laufende Geschäftsjahr aus heutiger Sicht davon aus, dass sich die Automobil- und damit auch die Zulieferkonjunktur weiter schwach darstellen wird", sagte Hella-Chef Rolf Breidenbach am Dienstag bei der Bekanntgabe der Jahresbilanz in Lippstadt.
Der Umsatz des Unternehmens sank im vergangenen Jahr um fast 12 Prozent auf knapp 5,8 Milliarden Euro. Unter dem Strich brach der Gewinn um rund 64 Prozent auf 183 Millionen Euro ein. Der Auftragseingang lag im vergangenen Geschäftsjahr bei 6,6 Milliarden Euro, der Auftragsbestand zum Jahresende belief sich auf 7,2 Milliarden Euro.
Ausblick: weiter unsicher
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Hella einen Umsatz zwischen 6,1 und 6,5 Milliarden Euro. Die Gewinnmarge soll sich zwischen 6,5 und 8 Prozent bewegen. Der Autozulieferer warnte aber vor möglichen Risiken. "Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, insbesondere hinsichtlich der Rohstoff- und Energiepreise, sowie die geopolitischen Spannungen mit möglichen Sanktionen gegen Russland lassen weitere negative Auswirkungen befürchten", sagte Breidenbach.
Auch die immer noch bestehende Halbleiterkrise dürfte die Autoproduktion weiter gebremst werden. "Es ist uns derzeit nicht möglich, einen Zeitpunkt zu benennen, zu dem es zu einer nachhaltigen Entspannung der Liefersituation bei Halbleitern kommen wird", sagte Breidenbach. Hella arbeitet nach eigenen Angaben mit seinen Lieferanten daran, die Situation zu verbessern. Der Konzern hat rund 37.000 Mitarbeiter.